Veranstaltung: | Wahlprogramm 2021 |
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Antragsteller*in: | Regionsverband Hannover (dort beschlossen am: 21.05.2021) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.05.2021, 13:50 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Kultur - Modifizierte Übernahme Regionsvorstand
Text
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem
Kunst und Kultur tragen wesentlich dazu bei, die Welt zu verstehen. Sie sind
Elemente einer offenen und demokratischen Gesellschaft. Sie bieten uns
Perspektiven für die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Ebenfalls
schaffen sie Reflexionsorte für gesellschaftliche Entwicklungen und ermöglichen
die Begegnung unterschiedlicher Menschen. Kunst und Kultur setzen Potenziale
frei für soziale Inklusion und kulturelle Vielfalt. Deswegen müssen sie für alle
zugänglich sein: Weder Entfernung, Kosten, Sprach- oder physische Barrieren
dürfen dazu führen, Menschen von Kunst und Kultur ausschließen. Kunst und Kultur
sind Elemente eines individuellen Bildungsprozesses.
Kunst- und Musikschulen sowie andere Bildungseinrichtungen sind die Orte
kultureller Bildung. Kulturelle Bildung vermag gleichermaßen, Geschichte zu
erfassen, um sich zu erinnern für die
Gegenwart. Die Gedenkstätte Ahlem ist der wichtigste Lern- und Erinnerungsort
der Region Hannover mit einer ausgezeichneten Ausstellung an einem einmaligen
historischen Ort deutsch-jüdischer Geschichte.
Wir wollen die lebendige kulturelle Vielfalt in der Region Hannover bewahren und
ausbauen, denn regionale Kultur wirkt identitätsstiftend. Die Kultur- und
Kreativwirtschaft gilt als einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte und als
Triebfeder der Innovation. Dies soll weiterhin vielfältig gefördert werden für
eine innovative und zukunftsoffene Kunst- und Kulturpolitik in der Region
Hannover.
Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:
- die kulturelle Vielfalt in der Region Hannover mit passgenauen und
niedrigschwelligen Förderprogrammen erhalten und in der ganzen Region
sichtbar machen.
- eine digitale Vernetzungs- und Beratungsplattform für Einrichtungen der
kulturellen Bildung und der Kultur sowie für Kulturschaffende einrichten
und etablieren.
- das umfangreiche Veranstaltungsangebot, die wissenschaftliche Arbeit und
die internationale Vernetzung der Gedenkstätte Ahlem ausbauen, um die
Aufarbeitung fortsetzen zu können.
- eine Atelier- und Projektraumförderung einrichten, um bildende
Künstler*innen zu unterstützen.
- eine Förderprogramm zur energetischen Sanierung von Kultureinrichtungen
schaffen.
- kleine Kultureinrichtungen und -vereine unterstützen sowie das
ehrenamtliche Engagement und private Initiativen im Kulturbereich stärken.
- das vergessene Kapitel des deutschen Kolonialismus muss auch in der
Erinnerungskultur vor Ort aufgearbeitet werden. Dazu gehören u.a. die sog.
"Völkerschauen" im Zoo Hannover. Wir wollen diese Leerstelle
kolonialrassistischen Unrechts wissenschaftlich aufarbeiten, nach
Kontinuitäten fragen und eine öffentliche Debatte anregen.
- integrative und inklusive Kulturprojekte und Kulturbildungsangebote
fördern.
- die Kommunen bei der Schaffung von „Dritten Orten“ mit Bildungs-Kultur und
Begegnungsangeboten unterstützen.
- den kulturpolitische Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Kulturszene
verbessern.
- Schaffung einer Beauftragtenstelle zur Förderung und Vitalisierung der
Niederdeutschen Sprache.
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