Ä14 zu Klimaschutz

Energie- und Wärmewende – flächendeckend und dezentral

Unser Ziel ist die klimaneutrale Region Hannover 20350. Wir wollen das 1,5 Grad-
Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen. Das schaffen wir, indem wir den
Strom aus Erneuerbaren Energien gewinnen und eine Wärmewende für die gesamte
Region umsetzen. Die höchsten CO2-Emissionen entstehen in der Industrie. In den
privaten Haushalten entstehen die höchsten CO2-Emissionen bei der Erzeugung von
Wärme für Heizung und Warmwasser. Die Energie- und Wärmewende wollen wir
dezentral herbeiführen. Das Wärmekataster der Region bietet die Grundlage für
die Planung dezentraler Wärmeerzeugung. Die Instrumente zur klimaneutralen
Wärmegewinnung sind Wärmepumpen, Geothermie, Nutzung der überschüssigen Wärme
aus Industrieanlagen oder das Pyrolyseverfahren¹. Die Nutzung klimaneutraler
Blockheizkraftwerke ersetzt das Heizen mit Gas oder Öl.

Für die Wärmeerzeugung bietet die Solarenergie ein großes Potenzial in der
Region. Viele Flächen auf den Dächern und an Gebäuden stehen dafür zur
Verfügung. Die Nutzung der Windenergie ist in der Region Hannover bereits stark
verbreitet. Auch wenn das Regionale Raumordnungsprogramm weitere Flächen
ausweist, reichen sie nicht aus, um klimaneutral bis 20350 zu werden. Daher
setzen wir uns für ein einfaches Repowering von Windanlagen auf Landes-und
Bundesebene ein. Ein zentrales, jährlich durchgeführtes Energie-Controlling soll
den aktuellen Stand der CO2-Emissionen ausweisen. Damit können wir die Energie-
Effizienz von Maßnahmen überprüfen und gegebenenfalls verändern.

Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:

• einen Plan für eine dezentrale Wärmeversorgung in der ganzen Region
  entwickeln.

• den Umstieg auf erneuerbare Energien im Strom- und Wärmebereich konsequent
  umsetzen.

• die Klimaschutzagentur dauerhaft fördern.

• den Gebäudebestand in der ganzen Region sanieren. Die Region entwickelt
  ein Konzept zur Umsetzung, unter Einbezug der Klimaschutzagentur, und
  bildet einen Fonds zur Unterstützung der Maßnahme.

• die Region baut eigene Gebäude als Wertstoffspeicher mit gebrauchten oder
  recycelten Materialien.

• Freiflächenphotovoltaik auf infrastrukturell vorbelasteten Flächen, wie
  entlang an Autobahnen, an Straßen und an Schienen, installieren.

• Klimafolgenanpassungsstrategien umsetzen: Bau von Dämmen,
  Wassermanagement, Windschneisen, Wasser- und Schattenspender u.a..

1Die Pyrolyse bindet dauerhaft als Endprodukt Kohlendioxid in Form von
Kohlenstoff. Ein Baum bindet zu Lebzeiten Kohlendioxid aus der Luft und wächst.
Verrottet der Baum, gibt er diesen auch wieder in die Atmosphäre ab. - Ein
klimaneutraler Kreislauf. Lange vor unserer Zeit - als es noch keine Pilze gab -
wäre er zu Erdöl geworden. - Eine emissions-negative "Sackgasse" auf deren
Grundlage die für uns lebenswerte Welt entstand. Heute pusten wir fossile
Rohstoffe in die Luft wie Erdöl und Kohle. Die Pyrolyse macht das Gegenteilige
und entzieht für einen sehr langen Zeitraum der Atmosphäre CO2 und verhält sich
damit emissions-negativ. Zwei Drittel der Energie aus der Masse werden per
Pyrolyse zu Wärme indem Rauchgas des Schwelbrandes sauber verbrannt und z.B.
Wasser erhitzt wird. Ein Drittel wird zu Kohle. Diese enthält für die
Landwirtschaft pflanzenverfügbaren Phosphor und kann als nährstoffreicher Dünger
und Wasserspeicher weiterverarbeitet werden. In weiter verarbeiteter Form auch
unter "Terra Preta" oder "Schwarze Erde" bekannt.