Veranstaltung: | Wahlprogramm 2021 |
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Antragsteller*in: | Regionsverband Hannover (dort beschlossen am: 19.05.2021) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 21.05.2021, 10:32 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Geschlechtergerechtigkeit - Modifizierte Übernahme Regionsvorstand
Text
Gleichberechtigte Teilhabe
Geschlechtergerechte Politik will den Lebenslagen von Frauen, Männern sowie
Trans- und Intersexuellen Rechnung tragen und damit der Vielfalt des Lebens. Wir
betrachten Geschlechterpolitik als große Querschnittsaufgabe:
Geschlechtergerechtigkeit muss Grundlage aller Anstrengungen in allen
Politikfeldern sein. Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist ein Kernziel grüner Politik. Noch immer
tragen Frauen die Hauptlast, wenn sie Beruf und Familie vereinbaren wollen.
Viele von Armut Betroffene sind alleinerziehende Frauen. Aufgrund der
Ausrichtung der sozialen Sicherungssysteme auf das heute kaum noch erreichbare
bruchlose 'Normalarbeitsverhältnis', sind besonders Frauen von Altersarmut
betroffen. Es braucht bessere und höhere Löhne, um Frauen auch ökonomisch mehr
Selbstbestimmheit und Stabilität zu verschaffen. Der noch nicht eingelöste
Grundsatz: gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit bleibt unser Ziel.
Mit der Frauenquote und der Mindestparität sind wir einen wichtigen Schritt
vorausgegangen. Wir stehen dafür, dass Frauen die Hälfte der Macht und die
Hälfte der Verantwortung bekommen. Gesetzliche Quoten für Aufsichtsräte und
Vorständen werden zu mehr Qualität und Vielfalt führen. Weibliche Vorbilder
werden sich positiv auswirken und mehr Frauen zu verantwortungsvollen Aufgaben
und Positionen motivieren. Damit schaffen wir eine bessere Basis für eine
geschlechtergerechte Gesellschaft.
Die Istanbul-Konvention ist das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und
Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Neben den
unterstützenden Hilfsangeboten für von Gewalt Betroffene liegt in Art. 16 des
Übereinkommens auch ein Fokus auf Prävention. So gibt es für die Region Hannover
Täter-Programme, die die Gewaltausübenden in Zukunft befähigen sollen, Konflikte
gewaltfrei zu lösen. Dies leistet einen elementaren Beitrag zur
Gewaltprävention, der von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern zugute kommt
sowie die Konfliktfähigkeit der Täter verbessert. Sie stellt somit einen
Baustein zum Opferschutz dar.
Dafür setzen wir GRÜNE uns ein:
den Ausbau und die Information über bedarfsorientierter Angebote für
Alleinerziehende in Alltag und Beruf stärken.
den Anteil von Frauen in leitenden Funktionen der Regionsverwaltung und in
Beteiligungsgesellschaften (auch in Aufsichtsräten) der Region Hannover
erhöhen mit dem Ziel, mindestens die 50-Prozent-Quotierung zu erreichen.
Programme zur Förderung der Geschlechterdiversität insbesondere in
sozialen Berufen stärken.
kostenfreie Menstruationshygiene-Artikel in öffentlichen Gebäuden,
insbesondere in Berufsbildenden Schulen auslegen.
das Konzept der aufsuchenden proaktiven Gefährderansprache bei häuslicher
Gewalt und Stalking etablieren.
- eine fachliche Begleitung zur überleitenden Unterbringung für obdachlose
Frauen und ihrer Kinder im Umland analog zum Konzept der
Frauenberatungsstellen schaffen, mit dem Ziel diese Familien in Wohnungen
unter zu bringen.
- die Kultur der geschlechtergerechten Sprache weiter ausbauen.
- weitere Angebote für von Gewalt betroffenen Frauen mit Kindern auch im
Umland
- sämtliche Maßnahmen zum Schutz von Frauen vor Gewalt für alle Zielgruppen,
wie geflüchtete Frauen, Frauen mit Behinderungen, LBTI*, Mädchen
zugänglich zu machen und deren besondere Bedarfe berücksichtigen.
- Für den Ausbau der Platzangebote in Frauenhäusern einschließlich für
Frauen mit Behinderung jeder Art
- Angebote für Frauen mit Söhnen auch über 12 Jahre schaffen
- Wir unterstützen Beratungsstellen zu Häuslicher Gewalt und
Partner*innengewalt sowohl für Täter*innen als auch für Opfer, die sich an
alle Geschlechter und Familienformen wenden
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